Wohnungsbesichtigung richtig machen: Darauf solltest du achten

Die Traumimmobilie wurde nach langem Suchen endlich ausfindig gemacht und nun lädt der Vermieter zu  Wohnungsbesichtigung ein. Auch wenn du im Kopf bereits die halbe Einrichtung geplant hast, solltest du auch ein wenig kritisch an die Sache herangehen. Bevor du deine Unterschrift unter den Mietvertrag setzt, solltest du dir sicher sein, dass die Wohnung mit samt Nachbarschaft und Umgebung auch wirklich langfristig für dich passt. Der Termin zur Wohnungsbesichtigung bietet hierfür den perfekten Zeitpunkt und hier erfährst du, worauf du bei der Besichtigung alles achten solltest. Je besser du vorbereitet bist, umso besser informiert kannst du deine Entscheidung treffen.

Wohnungsbesichtigung

(c) Bigstock.com

 

Gute Planung der Wohnungsbesichtigung:

 

  • Vereinbare den Besichtigungstermin am besten an einem Wochentag am späten Nachmittag. So bekommst du eine gute Idee wie laut und stressig die neue Nachbarschaft im Alltag ist. Wenn du die Wohnungsbesichtigung an einem Sonntagmorgen durchführst, dann kann das wahre Bild der Umgebung sehr verzerrt sein. Kleiner Tipp: Passt es dem Vermieter unter der Woche terminlich nicht, dann kannst du vorab zumindest einmal den Stadtteil unter der Woche besuchen.
  • Die Wohnungsbesichtigung sollte unbedingt bei Tageslicht durchgeführt werden. Bei gutem Licht sieht man diverse Gebrauchsspuren und Schäden in den Räumlichkeiten einfach besser.
  • Frag eine vertraute Person, ob sie dich zur Besichtigung begleiten kann. Vier Augen sehen mehr als zwei.

Worauf du bei der Wohnungsbesichtigung achten solltest:

 

  • Wie hoch ist der Lärmpegel in der Wohnung. Nimm dir bewusst Zeit und höre auf die Umgebungsgeräusche. Vielleicht hörst du Kinder in der Wohnung neben dir streiten, eine laute Straßenbahn vorbeifahren oder Hundegebell von der Wohnung über dir. Kannst du mit dem Lärm gut leben?
  • Der erste Eindruck ist wichtig. Natürlich musst du dann noch viel detaillierter die Wohnung unter die Lupe nehmen, aber erstmal ist die Frage, ob du dir ganz allgemein vorstellen kannst, hier zu leben.
  • Schau dir deine Nachbarschaft genau an. Wo ist die nächste Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, wo ist der nächste Supermarkt und wie sieht es gegebenenfalls mit Schulen oder Kindergärten in der Nähe aus. Wenn man mit Nachwuchs umzieht, dann sollte es vielleicht auch einen Park oder Spielplatz in der Nähe geben.
  • Prüfe die einzelnen Räume im Detail auf Schäden und Mängel.
    • Lassen sich alle Fenster problemlos öffnen und schließen?
    • Funktionieren sämtliche Wasserhähne und auch die Klospülung?
    • Sind die Heizkörper funktionstüchtig?
    • Sind die Wände verfärbt, dreckig oder haben viele Borlöcher darin?
    • Ist die Raumaufteilung ansprechend für dich?
    • Würden deine Möbel auch in die neue Wohnung passen?
    • Kommt die Wohnung mit einem Garagenplatz oder einem Kellerabteil?
    • Siehst du irgendwo feuchte Stellen an den Wänden oder gar Schimmelbefall im Badezimmer?

Diese Fragen solltest du mit dem Vermieter bei der Wohnungsbesichtigung klären:

 

Bevor du dich entscheidest, ob die Wohnung oder das Haus auch wirklich passen, solltest du die Chance nutzen und noch einige wichtige Fragen mit dem Vermieter klären:

  • Wie hoch ist die Kaution, die du für die Wohnung hinterlegt werden muss?
  • Worauf basieren die Angaben für die Nebenkosten? Wenn diese pauschal vom Vermieter in der Wohnungsanzeige angegeben wurden, solltest du dich erkundigen, wie er auf diesen Betrag gekommen ist. Damit vermeidest du böse Überraschungen, falls der Betrag viel zu niedrig geschätzt wurde.
  • Lass dir auch den Energieausweis der Wohnung vom Eigentümer zeigen, damit du gut informiert eine Entscheidung treffen kannst.
  • Frage nach, ob es zu eventuellen Mieterhöhungen kommen kann und wie dies im Mietvertrag verankert wird.
  • Musst du diverse Arbeiten im Haus, wie zum Beispiel Schneeschieben oder Stiegenhaus putzen, als Mieter übernehmen?

Weitere Tipps für die Wohnungsbesichtigung

 

  • Vor allem wenn du mehrere Wohnungen vor einer Entscheidung besichtigen willst, solltest du eine eigene Kamera mitnehmen. Mach Fotos von der Wohnung, sowohl von den Dingen die dir gefallen, als auch von denen die dir nicht so zusagen.
  • In einem hart umkämpften Wohnungsmarkt, wie in Wien, Salzburg oder Graz, ist es oft nicht nur wichtig, dass die Wohnung dir gefällt. Gibt es mehrere Interessenten für die Wohnung, dann hat der Vermieter natürlich auch die freie Wahl. Wie du einen besonders guten Eindruck machst und den Wohnungsbesitzer davon überzeugen kannst, dass du der perfekte Mieter bist, erfährst du unter dem vorangegangenen Link.

Gut zu wissen: Wenn du die Wohnung mit einem Makler besichtigst, dann wirst du meist auch einen Besichtigungsschein unterschreiben sollen. Damit wollen die Makler sicherstellen, dass Sie Anspruch auf eine Kommissionzahlung haben, falls es zu einem Abschluss und Mietvertragsunterzeichnung kommt.

Die Wohnungsbesichtigung ist ein wichtiger Schritt zum neuen Traumzuhause und du solltest dir auf jeden Fall genügend Zeit dafür nehmen. Nimm dir vielleicht auch gleich einen kleine Notizblock auf und schreibe dir deine Gedanken zur Immobilie auf und bereite Fragen für den Vermieter vor. Hast du noch weitere Tipps für eine erfolgreiche Wohnungsbesichtigung, dann laden wir dich herzlich dazu ein, diese mit uns und unseren anderen Lesern in den Kommentaren zu lesen.

von  Irina | 16-06-2014 |
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