Schulwechsel wegen Umzug – Neue Wohnung, neue Klasse, neue Schule

Bei einem Umzug gibt es unzählige Dinge, die zu beachten und zu organisieren sind. Hast du Kinder, dann gibt es noch ein ganz besonders heikles Thema: Es steht auch ein Schulwechsel wegen Umzug an, wenn in eine ganz neue Nachbarschaft gezogen wird. In vielen Fällen bedeutet ein Schulwechsel nicht nur emotionalen Stress für dein Kind, sondern kann auch zu einem organisatorischen Alptraum für dich als Elternteil werden.

In diesem Artikel werden alle wichtigen Aspekte in Bezug auf einen bevorstehenden Schulwechsel wegen Umzug in Österreich besprochen und geben dir ein Überblick drüber, auf was du dabei alles achten solltest.

schulwechsel wegen umzug

(c) Freepik

Bevor wir starten empfehlen wir dir auch noch folgenden Artikel “Umziehen mit Kindern“  zu lesen. Hier erfährst du, wie du den emotionalen Stress für deine Kinder beim Umzug möglichst gering halten kannst.

Ein Schulwechsel wegen Umzug kann sich als etwas komplexer und komplizierter entpuppen, als man das anfangs angenommen hat. Vor allem wenn man bereits eine Wunsch-Schule für den Nachwuchs gefunden hat und diese aber nicht im zuständigen Schulsprengel liegt. Es hilft hier, ein wenig über die Organisation des Schulsystems in Österreich Bescheid zu wissen.

Schulwechsel wegen Umzug – Pflichtschule

Umzug ohne Änderung des Schulsprengels

Als Schulsprengel (oder auch Schulbezirk) bezeichnet man einen definierten Einzugsbereich, der einer bestimmten Schule zugeordnet ist. Schulpflichtige Kinder, die in diesem Gebiet wohnen, sind grundsätzlich dazu verpflichtet, die für sie festgelegte Schule auch zu besuchen. In Österreich ist die Schulpflicht auf 9 Jahre festgelegt und gilt für alle Kinder, die hier wohnen.

Wenn der Umzug über keine weiten Distanzen geschieht und man nur die Adresse ändert, aber der Schulsprengel gleich bleibt, dann ist auch kein Schulwechsel wegen Umzug notwendig. Sollte die neue Adresse knapp außerhalb des alten Schulsprengels liegen, aber es wäre logistisch möglich und von dir als Elternteil erwünscht, dass das Kind weiterhin auf der alten Schule bleibt, dann ist das in der Regel auch kein Problem und der Nachwuchs kann weiter in seiner alten Klasse bleiben.

Was tun, wenn die gewünschte Pflichtschule nicht im Schulsprengel liegt?

Wenn du dein Kind gerne auf eine bestimmte Schule schicken möchtest, es aber nach der Sprengelregelung eine gleichartigen, andere Pflichtschule im zuständigen Schulbezirk gibt, dann kannst du ein Ansuchen auf der zuständigen Behörde stellen. In kleineren Gemeinden und Städten ist die zuständige Stelle die Bezirkshauptmannschaft und in größeren Städten (mit eigenem Statut) ist für solche Dinge das Magistrat zuständig.

Damit deinem Ansuchen stattgegeben wird, muss von beiden Schulen (der nach Sprengelregelung zugeordneten und der von dir gewünschten) eine Stellungnahme von Seiten der Direktion vorgelegt werden. Ebenso werden auch die Schul-Erhalter beider Schulen (also die Gemeinden) um eine Stellungnahme gebeten. Gibt es keine Einwände von den involvierten Parteien, dann kann dein Kind auch ohne Probleme eine Schule außerhalb des zuständigen Sprengels besuchen. Dies ist aber meist mit einem gewissen organisatorischen Aufwand für die Eltern verbunden, bis man alle Stellungnahmen auf der zuständigen Behörde einreichen kann.

Die Direktion deiner Wunsch-Schule kann allerdings die Aufnahme deines Kindes an der sprengelfremden Schule verweigern, zum Beispiel wenn deine neue Wohngemeinde keinen Beitrag zur Schulerhaltung leistet. Hier können sich die individuellen Situationen stark voneinander unterscheiden und am besten ist, du suchst das direkte Gespräch mit den Direktionen.

Schulwechsel wegen Umzug – weiterführenden Schulen

Für weiterführende Schulen sind in Österreich in der Regel keine Schulbezirke mehr definiert. Sobald die Schulpflicht also abgeschlossen ist, besteht auch freie Wahl bei der Schule. Trotzdem können die einzelnen Bildungseinrichtungen speziellen Aufnahmekriterien definiert haben, wie zum Beispiel in einer  Sportschule. Für Schul-spezifische Aufnahmen solltest du natürlich auch direkt die Direktion der Schule kontaktieren. Ein Schulwechsel wegen Umzug ist bei weiterführenden Schulen aber zumindest organisatorisch viel einfacher zu bewerkstelligen, als bei Pflichtschulen.

Allgemeines zum Schulwechsel wegen Umzug

Ein Umzug und die damit verbundene Veränderung von Schule und Schulkameraden, können natürlich sehr belastend für dein Kind sein. Besonders Jugendliche in der Pubertät wehren sich anfangs oft heftig gegen eine solche Veränderung. Es ist daher immer ratsam, den Umzug und somit auch den Schulwechsel auf die Sommerferien zu verlegen.

So kann das Kind noch das ganze Schuljahr in der gewohnten Umgebung verbringen. Natürlich kann man einen Umzug zeitlich nicht immer genau so planen, wie man das möchte, aber im Allgemeine ist es immer angenehmer für die Kinder, den Wohnortswechsel in den Ferien durchzuführen. Des Weiteren ist ein Halbjahres- oder Abschlusszeugnis auch ein guter Anhaltspunkt für die neue Schule.

Es kann für den Nachwuchs auch sehr hilfreich sein, die neue Schule vorab schon einmal zu besuchen, und einen Art Schnuppertag dort zu verbringen. So können die Kinder bereits neue Bekanntschaften schließen und werden nicht so abrupt ins “kalte Wasser“ geschmissen. Suche das Gespräch mit deinen Kleinen und sprich über ihre Gefühle bezüglich des Schulwechsels, so kannst du in der stressigen Zeit besser auf sie eingehen.

Wenn einmal alle Habseligkeiten verpackt sind und der Umzugswagen beladen ist, dann kann auch das neue Kapitel in neuer Umgebung beginnen. Nimm dir Zeit und besprich die Gefühle deiner Kinder in Bezug auf die bevorstehenden Veränderungen.

Hast du vielleicht schon persönliche Erfahrungen mit Schulwechsel wegen Umzug gemacht, dann laden wir dich dazu ein, diese mit uns und unseren Lesern in den Kommentaren zu teilen.

von  Admin | 26-08-2016 |
Kommentare (2)

Kommentare

  • Mama

    Nein Sohn 10 Jahre hatte den scvulwechsel aufgrund Umzug. Naja er hat total probleme angeblich mag ihm die ganze Klasse nicht und die ganze Schule. Das ist mir aber nicht klar warum er es sagt . Das kann ich mir einfach nicht vorstellen . Ja und alles ist sch..ei.. e sagt er der Ort die Schule die Kinder.. wir habe über alles geredet . Nur nichts hilft … einfach totales kaos..
    Ich warte nur mehr ab und gebe der Zeit Hoffnung dass sich alles zum besseren ändert ..

    LG verzweifelte mama

    • Admin

      Liebe Mama,

      vielen Dank, dass Sie Ihre Erfahrung mit uns teilen. Es tut mir leid, zu lesen, dass Ihr Sohn es schwer hat an der neuen Schule. Auch wenn er es zurzeit nicht glauben mag, es wird mit der Zeit besser. Als Zwischenlösung schlage ich Ihnen vor, außerhalb der Schule Kontakt zu anderen Kindern zu suchen, im Sportverein zum Beispiel. Dort kann er neue Freundschaften schließen. Und vielleicht gehen einige der Kinder auch auf die gleiche Schule.
      Ich würde mich freuen, wieder von Ihnen zu lesen.

      Liebe Grüße,
      Irina

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