Umzugsblog

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10-4-2015 - von Irina

Richtig heben beim Umzug – Ohne Rückenschmerzen ins neue Zuhause

Richtig heben beim Umzug und das korrekte Tragen von den schweren Umzugskartons, kann dir so einige Nachwehen nach der Umzugsschlepperei ersparen. Die Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur können schon mit ein paar kleinen Anpassungen deiner Haltung beim Anheben schwerer Dinge, deutlich geschont werden.

Der menschliche Körper ist nur bedingt dafür ausgerichtet, schwere Tragarbeiten zu bewältigen. Hier liefern wir dir ein paar Tipps, wie das „richtig Heben beim Umzug“ geht. Wir hoffen, dass dein Wohnortswechsel damit ohne Rückenschmerzen über die Bühne gehen wird. Die meiste Belastung beim Heben muss nämlich die Wirbelsäule “ertragen“. Im Speziellen kommt die Lendenwirbelsäule (die untersten fünf Wirbel vor dem Kreuzbein und Beckengürtel) und deren Bandscheiben unter Druck. Genauere Information zu Anatomie und Physiologie kannst du auch auf Medizininfo.de nachlesen. Also, lass uns gemeinsam versuchen, diese berühmten Bandscheiben-Dinger etwas zu schonen.

Richtig heben beim Umzug: So geht’s

  • Richtiges Anheben der Umzugskartons

Allem voran ist eines wichtig: Versuche beim Anheben von Lasten, die Wirbelsäule so neutral wie mögliche (sprich gerade) zu halten. Die Bewegung und Hebearbeit geschieht hauptsächlich über die Beine. Positioniere dafür deine Füße nah am Gegenstand, den du aufheben willst, und gehe in eine Hocke. Versuche, dabei deinen Rücken möglichst gerade zu halten. Achte ebenfalls darauf, die Knie  nicht über einen 90° Winkel zu beugen, wenn es ein besonders schwerer Umzugskarton ist. Damit verhinderst du unnötig hohe Belastungen auf Kniegelenk.

Praxistipp: Achte bereits beim Packen der Umzugskartons darauf, diese nicht zu schwer zu beladen. Denke schon während deiner Vorbereitung auf den Umzugstag an deinen Rücken.

  • Richtiges Transportieren der Kartons

Trage Umzugskartons immer mit beiden Händen, um eine einseitige Belastung nach rechts oder links der Wirbelsäule zu vermeiden. Halte beim Tragen das Gewicht so nah wie möglich am Körper. Man macht das zwar eigentlich automatisch, weil es die leichteste Art ist, Lasten zu transportieren, aber es soll an dieser Stelle (der Vollständigkeit halber) auch erwähnt sein.  

Natürlich gibt es auch Gegenstände, die sehr unhandlich zu transportieren sind, wie zum Beispiel der Kühlschrank oder eine Waschmaschine. Wann immer möglich, solltest du Hilfsgeräte wie Sackkarren und Tragegurte verwenden.

Praxistipp: Hast du unter Umständen schon eine Vorschädigung der Wirbelsäule, dann könnte eine Rückenstütze für den Umzugstag eine gute Investition sein. Man sieht diese auch oft bei Gewichthebern, die einfach dem Muskelkorsett des Rückens von außen noch ein wenig Unterstützung geben wollen. Diese kannst du ganz einfach über Amzon.de bestellen. Richtiges Heben beim Umzug mit ein wenig Hilfe:

Rückenstütze

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  • Richtiges Abstellen der Umzugskartons

Du willst die Kartons nicht nur richtig heben beim Umzug, sondern auch richtig abstellen. Auch dabei achtest du darauf, dass dein Rücken so gerade wie möglich ist. Die Hauptbewegung kommt wiederum aus den Beinen, insbesondere dem Hüft- und dem Kniegelenk. Achte auch darauf, dir immer wieder einmal eine Pause von der Schlepperei zu gönnen. Je besser dein Umzug im Vorfeld vorgeplant ist und je mehr Leute dir bei deinem Umzug zur Hand gehen, desto leichter wird es sein, solche Pausen einzubauen. Sicherheit und Unfallvermeidung sollte immer höchste Priorität haben.

Warum du richtig heben sollst:

Schön und gut zu wissen, wie man die ganze Umzugsschlepperei nun angehen sollte. Wir finden es aber auch wichtig, dass du den Grund dahinter verstehst, warum die eine Art zu heben der anderen vorzuziehen ist. Die Antwort dafür liegt in der Physik, also der Biomechanik des menschlichen Körpers. Wir hoffen, dass du dich mir diesem zusätzlichen Wissen bewusst dazu entscheidest, richtig heben zu wollen.

Also, warum ist es so wichtig, die Wirbelsäule während des Anhebens schwerer Lasten in der oben besprochenen Position zu halten? Wenn man eine schwere Kiste mit gestreckten Beinen und gekrümmten Rücken anhebt, dann formt der Oberkörper einen „langen Hebel“, der sehr große Drehmomente (Belastungsspitzen) in den einzelnen Drehpunkte erzeugt. In diesem Fall sind die Drehpunkte die Gelenke zwischen den Wirbelkörpern der Lendenwirbelsäule, wo sich auch die allbekannten Bandscheiben befinden.  Wenn die Kiste allerdings in der oben besprochenen Haltung gehoben wird, dann entsteht ein deutlich kürzerer „Hebel“. Ein kürzerer Hebel bedeutet in diesem Fall einfach, dass die horizontale Entfernung der anzuhebenden Last vom Drehpunkt (unserer Lendenwirbelsäule) so gering wie möglich gehalten wird.

Kleines Beispiel:

Beim Anheben einer 25 kg Last macht die unterschiedliche Körperhaltung in ihrer Extremausführung also einen riesen Unterschied in Bezug auf die entstehende Belastungen auf den unteren Rücken. Eine 25 kg Kiste kann bei richtigem heben eine Belastung von von nur 75 kg auf die Wirbelgelenke bedeuten. Bei falschem Heben kann hingegen eine Belastung von bis zu 375 kg auf die Wirbelgelenke wirken kann.

Hältst du den Rücken möglichst gerade beim Anheben von Lasten, dann werden auch die Bandscheiben gleichmäßiger belastet. Ist der Rücken gekrümmt, dann schiebt sich die Bandscheibe nach hinten, weil die Belastung mehr auf ihre Vorderkante geht. Dies kann dazu führen, dass die Bandscheibe sich nach hinten in den Wirbelkanal vorwölbt und dort einen Nerv einklemmt, was wiederum zu heftigen Schmerzen führt.

Es zahlt sich also aus, während des Umzugs auch auf die eigene Haltung zu achten. Wir hoffen sehr, dass dieser Artikel hilfreich für dich ist und du beim Umzug richtig heben und dir damit Verletzungen ersparen wirst. 

 

 

Kommentare (1)

Kommentare

  • Sebastian Nitzsche

    Hallo,
    ein sehr informativer Beitrag. Das richtige heben ist äußerst wichtig. Das habe ich beim letzten Umzug am eigene Leib erfahren. Ich habe mir durch eine falsche Körperhaltung eine ISG Blockade im Rücken eingefangen. Das ging zwar wieder vorbei. Allerdings war ich für eine Woche außer Gefecht.

    Viele Grüße

    Sebastian

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